Vier hilfreiche Perspektiven in Beruf und Alltag
Es ist 08:45 Uhr an einem beliebigen Wochentag. Sie sind auf der Arbeit und es geht um ein Projekt oder um einen Auftrag an dem Sie gerade arbeiten. Für die erfolgreiche Bearbeitung sind Absprachen mit Kollegen oder Vorgesetzten notwendig. Es werden Meinungen ausgetauscht, Ansichten vertreten und mit Argumenten gearbeitet. Sie finden nicht zueinander und es kommt zu Differenzen. Sie beginnen sich über ihr Gegenüber zu ärgern, sehen mögliche Mehrarbeit oder können die Haltung ihres Gegenübers nicht verstehen.
Hier kommt der Perspektivwechsel ins Spiel. Doch was bedeutet eigentlich Perspektive? Eine Perspektive ist die uns eigene Sicht auf die Dinge, Situationen und Erlebnisse die uns begegnen und die wir erleben. Jeder Mensch hat seine ganz eigene Sicht auf die Welt und beurteilt und bewertet nach eigenen Maßstäben. Diese Maßstäbe sind unsere Werte und Normen mit denen wir sozialisiert worden sind bzw. die wir uns im Laufe unseres Lebens angeeignet haben. Wenn also zwei Menschen aufeinander treffen, treffen auch immer zwei Sichtweisen aufeinander.
Die hundert prozentige Perspektive eines anderen können wir nicht einnehmen, da wir weder die Gefühle, die aktuelle Verfassung noch die Lebensgeschichte des anderen erspüren können. Es ist immer nur eine Annäherung an unser Gegenüber möglich. Unsere eigene Perspektive können wir jedoch beeinflussen und trainieren. Zu Beginn haben wir eine mögliche Situation mit einem Kollegen oder Vorgesetzten kreaiert, die so wahrscheinlich fast täglich im Beruf passiert. Jeder von uns bringt seine eigene Sicht auf diese Auseinandersetzung ein. Diese Sichtweise ist wie schon beschrieben eine Ergebnis unserer Sozialisation und Erfahrungen die wir gesammelt haben. Menschen neigen dazu in schwierigen Situationen, nach bekannten und vermeintlich bewährten Mustern, Dinge zu lösen oder Gespräche zu führen. Es werden innerliche Vergleiche zwischen Vorerfahrungen, bisherigen Interaktionen, nach Schwierigkeiten und bereits erlebten Meinungsverschiedenheiten gezogen. Diese proiizieren wir in unsere Zukunft und leiten daraus mögliche Konsequenzen für uns ab.
Vier hilfreiche Perspektiven die unseren Horizont erweitern.
1. Was passiert hier oder Bewusstwerdung
2. Innerlich Abstand nehmen
3. Was sieht mein Gegenüber?
4. Was würden mir andere raten bzw. mein "Superheld" machen?
1. Was passiert hier oder Bewusstwerdung
Machen sie sich bewusst, worum es gerade geht. Fragen sie sich nach ihrem Befinden, wie ist meine Wortwahl, worüber wird gesprochen und was ist der genaue Inhalt
des Gesprächs? Wie nehme ich mich wahr, fühle ich mich sicher und wohl oder unsicher und unwohl? Wie ist meine Positition, sitze oder stehe ich. Bin auf Augenhöhe? Wie ist meine Atmung, schnell
und flach oder lang und tief? Atmen sie lang und tief.
2. Innerlich Abstand nehmen
Stellen sie sich eine Vogel vor. Er schwebt ruhig über unseren Köpfen und beobachtet uns und unser Handeln. Nehmen sie innerlich
Abstand und begeben sich in eine Meta-Perspektive. Schauen sie auf sich und ihr Gegenüber und betrachten die Dynamik zwischen ihnen. Welche Körperhaltung habe ich, wie ist der Abstand und wer ist
noch im Raum. Die Vogelperspektive schafft Abstand und sie können um die Situation kreisen. Nehmen sie sich Zeit und heben ab.
3. Was sieht mein Gegenüber?
Begeben sie sich in die Position ihres Gegenübers. Versuchen sie sich wertfrei in ihr Gegenüber einzufühlen. Was könnten die Absichten sein, was das Ziel. Was für eine Position hat mein Gegenüber und was weiß ich eigentlich über diese Person. Wie sehe ich aus den Augen des anderen aus? Wie wirke ich und was strahle ich gerade aus? Auch unser Gegenüber hat Gefühle und eine Geschichte.
4. Was würden mir andere raten bzw. mein "Superheld" machen?
Haben sie eine Person in ihrem Umfeld die ihnen "Weise" erscheint oder einen "Superhelden" den sie besonders schätzen? Was würden diese zu ihnen sagen und wie
würden diese die Situation bewerten? Hätten diese einen Ratschlag für sie und welcher wäre das? Wie würden sich diese Person oder Held in der Situation verhalten?
Es ist Übungssache, diese Perspektiven auch in konkreten Situationen einzunehmen und für sich durch zuspielen. Auch wenn es am Anfang schwierig oder sogar unmöglich scheint, reflektieren sie die Situationen und spielen im Nachgang die Perspektiven durch. Erstens erweitert es ihre Reflektionsfähigkeiten und sie haben gleichzeitig eine Analyse der Gespräche und ihrer Person. Mit der Zeit wird der Perspektivwechsel ihr Begleiter und sie spielen sie von alleine durch. Doch das wichtigste ist: Nehmen sie sich die Zeit die sie brauchen, keiner hetzt sie, außer sie sich selbst?
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